Artist Statement
In the process
of my artistic work the use of natural and in itself changeable
materials is predominant. I like it when the materials are living
on their own, develop further, vary in their characteristics and
change their properties of surface, look and haptics. The
"independent life" of the material and the accompanying
constant changes of the work are an integral part of my
artistic research and tickle my interest. I like it when the
pieces are not predictable to the fullest, during the creation, as
well as afterwards.
In creating my pieces I lean on the
traditional materials of painting and combine them with materials
from other origins such as intestines, leather, latex, paper, wax or
bio cellulose. Through first manipulation and then leaving them up
to their own, objects are created that address the
performative
character of the artistic material. They grow and proliferate, layer,
curls and clump, expand and contract.I cover boxes with
intestines, latex, paper and nowadays bio cellulose which are then
stretched over frames of various formats. Things are hanging down
from folded canvases
and organ like objects. Fabrics, mixed
materials are hanging from the walls, pedestals and
ceilings.
Emerging showcases are baring something inside which
just can be guessed and stays hidden.
Partly directed and brought
about, partly unpredictable and difficult to control, the
selected materials cause a constant change of each piece.
The
theme above my work is the body and an artistic investigation of the
surface of the body.
The skin is a special surface. Through our
skin we locate ourselves in the world, touch and are touched.
The
skin contains a complex structure of surface and depth, insides and
outsides.
So I use materials which are giving me the association
of skin, body-insides and –outsides. The skin stretches between
the viewer and a vague behind, which must then be guessed behind the
flaccid and sunken layers.
Im Prozess
meiner künstlerischen Tätigkeit ist der Umgang mit natürlichen und
veränderlichen Materialien vorherrschend. Das „Eigenleben“
des Materials und die damit einhergehenden stetigen Veränderungen
der Arbeiten sind fester Bestandteil meiner künstlerischen
Forschung.
Die traditionellen Werkstoffe der Malerei werden in
meinen Arbeiten von ihren gängigen Funktionen entbunden und mit
Materialien wie Darm, Leder, Latex, oder Biocellulose
bespannt, bepflanzt und erweitert. Durch Manipulation und
Vernachlässigung entstehen so neue Werke, die den performativen
Charakter des künstlerischen Materials thematisieren. Sie wachsen
und wuchern, schichten, kräuseln und ballen sich, dehnen sich aus
und ziehen sich zusammen. Teils gelenkt und herbeigeführt, teils
unvorhersehbar und schwer zu kontrollieren, bedingen die
ausgewählten Werkstoffe einen stetigen Wandel. Die Idee von der
Unabgeschlossenheit des Bildes spielt dabei genauso eine Rolle, wie
die Gedanken des Verfalls und der Endlichkeit von Kunstwerken.
Meine
Arbeit ist als künstlerische Untersuchung des Phänomens der
Oberfläche zu verstehen. Dabei arbeite ich bewusst mit Haut
ähnlichen Stoffen und anderen leiblichen Assoziationen. Die Haut
ist eine besondere Oberfläche. Durch sie verorten wir uns in der
Welt, berühren und werden berührt. Die Haut birgt ein komplexes
Gefüge aus Oberfläche und Tiefe, Körper und Seele, Innen und
Außen. An ihr zeigt sich die Durchlässigkeit und Beweglichkeit
vermeintlich fester Grenzen, dekonstruiert sich, durch
Gleichzeitigkeit, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit.
In
meinen Bildobjekten und Installationen spüre ich diesen, mit Sprache
schwer zu fassenden, Mysterien der Oberfläche nach. Durch die
Mittel der Kunst schaffe ich im Sinne eines freigebenden Verbergens
bildnerische Oberflächen, die dem Betrachter, in Form von
bearbeiteten Geweben,
gegenübertreten. Sie überziehen Kästen
und Keilrahmen verschiedenster Formate, verlassen ihre engen
Grenzen und hängen von Wänden und Decke herab. Sie bilden
betretbare Hüllen und Hütten, können im Bezug zum eigenen
Körper räumlich erlebt und mit taktilem Blick begriffen werden.
An
anderer Stelle ziehen sich die Bilder unter ihre Oberfläche zurück.
Die Häute spannen sich zwischen dem Betrachter und einem vagen
Dahinter auf, welches hinter den, mal bis zum Bersten gespannten,
mal schlaffen und eingefallenen Schichten, erahnt werden muss. Die
Bildfläche wird zu
einem Akteur, der gleichzeitig öffnet und
verschließt, abgrenzt und verbindet.